Mediensatire von Mark Ravenhill
Deutsch von Nils Tabert
Reihe GEMEINSAM EINSAM
»Es gibt keinen Gott, keine Engel,
kein Gartnichts auf der Welt, und trotzdem …«
Um die Wunschbesetzung für sein neuestes Filmprojekt zu begeistern, spielt Produzent James der Schauspielerin Olivia den Plot seines Blockbuster-Drehbuches vor. Leidenschaftlich schildert er eine atemberaubende Geschichte von Liebe, Hingabe und Verlust.
Die Geschichte beginnt mit einem Paukenschlag: »Gut, da ist ein Messer. Deine Augen weiten sich, als du das Messer siehst.« Filmproduzent James will unbedingt die Schauspielerin Olivia als Hauptrolle in seinem neuesten Film. Wie gehetzt schildert er ihr die Story: Ein Mann, eine Frau, eine zufällige erste Begegnung. »Plötzlich ist sein Kopf an deiner Schulter«. Eine gemeinsame Taxifahrt steigert sich wie im Rausch zu einer gemeinsamen Nacht. Unvorhergesehen, rückhaltlos, in totaler Hingabe. Doch »was machen all die Fremden in deiner Wohnung«? In einem wilden szenischen Zusammenschnitt ist die Heldin des Films plötzlich in Disneyland, dann auf dem Himalaya und bald darauf in Guantanamo. Schlussendlich kommt es zum großen Knall, dem ultimativen Showdown.
»Das Produkt« von Mark Ravenhill genießt in der Theaterwelt mittlerweile Kultstatus. Ein aberwitziger Trip zu allem, was uns in diesen Tagen umtreibt, aufregt, verzweifeln lässt und ratlos macht. Der Wahnsinn des Textes steigert sich unaufhaltsam, bis man sich fragt, ob James verrückt ist oder ein Genie.
Bild- und Tonaufnahmen sind während der Aufführung nicht gestattet.